Methoden

Verhaltensbeobachtungen

Bei einer Verhaltensmessung zeigen wir Ihrem Kind zum Beispiel zwei Bilder und beobachten wie es darauf reagiert. Zu welchem Bild guckt es länger? Versucht es nach einem der Bilder zu greifen? Oder interessiert es sich für keines der Bilder?

In der Regel zeichnen wir so eine Messung auf Video auf, um im Anschluss verschiedene Aspekte genau auswerten zu können, z.B. wie lange oder wie oft Ihr Kind wohin geguckt hat. Diese Informationen können uns zum Beispiel Aufschluss darüber geben, welches Bild für ein Kind interessanter ist, ob es beispielsweise länger zu fröhlichen oder zu ängstlichen Gesichtern guckt.

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Fragebögen

Ein wichtiges Maß für unsere Forschung sind Fragebögen, die Sie als Eltern zu Hause ausfüllen.
Sie kennen Ihr Kind natürlich am besten, und so können wir mehr über den Hintergrund und das alltägliche Verhalten Ihres Kindes erfahren.
Das ist für uns besonders interessant, da sich auch kleine Kinder schon stark in ihrer Persönlichkeit unterscheiden können und solche Unterschiede natürlich auch einen Einfluss auf ihr soziales und emotionales Verhalten haben können.

EEG (Elektroenzephalographie)

Eine Frage, die uns besonders interessiert, ist wie sich das Gehirn im Säuglingsalter entwickelt bzw. was im Gehirn von Babys in sozialen oder emotionalen Situationen passiert. Dem versuchen wir mit Hilfe der EEG-Messung auf die Spur zu kommen.

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Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach. Gehirnzellen kommunizieren miteinander über sehr kleine elektrische Spannungsunterschiede. Mit Hilfe von speziellen Sensoren (sogenannten Elektroden) können wir diese Spannungsunterschiede an der Kopfoberfläche messen und anschließend am Computer sichtbar machen.

Ihr Kind spürt von dieser Messung nichts und ist in seinem normalen Verhalten nicht beeinträchtigt.

Die Sensoren sind bei uns an einer kleinen Mütze, die einer Badekappe ähnelt, befestigt. Zur Messung setzen wir Ihrem Kind diese Mütze auf. Anschließend füllen wir noch ein angewärmtes, hautfreundliches Gel in kleine Löcher in den Sensoren, um eine bessere Verbindung zwischen Sensoren und Kopfhaut herzustellen. Ihr Kind sitzt während dieser Vorbereitungen auf Ihrem Schoß und Sie bzw. eine unserer Mitarbeiterinnen spielen mit Ihrem Kind. Insgesamt dauern diese Vorbereitungen etwa 10 Minuten.
Je nach Studie kann Ihr Kind während der ganzen Messung auf Ihrem Schoß sitzen bleiben oder sitzt in einem altersgemäßen Autositz (Babyschale), der auf dem Fußboden steht. In jedem Fall sind Sie die ganze Zeit bei Ihrem Kind.
Nach Ende der Messung nehmen wir Ihrem Kind die Mütze wieder ab und waschen mit einem Waschlappen und warmem Wasser das restliche Gel aus den Haaren. Bei Bedarf föhnen wir die Haare danach wieder trocken.

fNIRS (funktionelle nah-infrarot Spektroskopie)

Für die fNIRS Messung werden den Kindern kleine Kappen mit eingelassenen Sensoren aufgesetzt. Die Messung ist für das Kind nicht spürbar und hat keinerlei negative Nebenwirkungen oder Folgen. Es merkt lediglich, dass es eine badekappenähnliche Haube aufhat. Von der Kappe aus wird Infrarotlicht auf den Kopf geleuchtet, welches vom darunterliegenden Gewebe reflektiert und von naheliegenden Sensoren, sogenannten Optoden, wieder aufgezeichnet wird. Mittels des reflektierten Lichts kann die Sauerstoffsättigung des Bluts über Zeit erfasst werden. Darüber können indirekt Rückschlüsse über Gehirnaktivität gezogen werden, da angenommen wird, dass aktivierte Gehirnareale einen erhöhten Sauerstoffgehalt benötigen.